Wissenswertes zur Erinnerung:
Die kleine Sandsteinkapelle in Guggenberg wurde 1824 mit eingezogenem Chor erbaut. Das schmucke Gotteshaus beherbergt nicht nur Darstellungen des heiligen Michaels, sondern auch einen ehemaligen Altar aus Miltenberg sowie einen neuzeitlichen, sehenswerten Kreuzweg.
Der barocke Hochaltar (um 1700) mit zwei gewundenen Säulen und der Figur der Gottesmutter mit dem Jesuskind wurde im Erbauungsjahr aus der abgebrochenen Kapelle „Maria uff (auf) den Staffeln“ von Miltenberg erworben.
Der unter den Heiligenfiguren angebrachte Kreuzweg aus Lindenholz war eine Stiftung des aus Guggenberg stammenden Pfarrers Josef Brenneis. Hans Scheble aus Ellwangen hat diesen im Jahre 1956 gefertigt. Nach einer aufwändigen Sanierung wurde die Kirche im Jahre 2005 neu eingeweiht.
Doch wie kam der heilige Michael als Schutzpatron auf die Odenwaldhöhe zwischen Miltenberg, Hardheim und Walldürn?
Volkskundler verweisen auf die alte Tradition, den heiligen Michael, populären Erzengel und Patron der Deutschen bevorzugt in Kirchen und Kapellen in Höhenorten zu platzieren, sozusagen zwischen Himmel und Erde. Der Erzengel Michael gilt als Fürst der himmlischen Heerscharen und Verteidiger der Kirche. Auch in der Gegenwart freuen sich die Guggenberger Bürgerinnen und Bürger über den herbstlichen St. Michael-Patronats-Termin nach Abschluss der Ernte und als Einstand für eine ruhigere Zeit in Feld und Flur.