Kloster Oberzell/Rechtenbach (POW) Die älteste Oberzeller Schwester Rotrude Hasenauer ist am Sonntag, 13. August, im Alter von 105 Jahren gestorben. Noch zu ihrem 105. Geburtstag am 1. April 2006 war Weihbischof Helmut Bauer eigens zum Wohnort der Ordensfrau in Rechtenbach im Spessart gereist, um einen Pontifikalgottesdienst zu feiern. Karolina Hasenauer stammte aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Brandlos im Landkreis Fulda. Die Begegnung mit einer Oberzeller Schwester brachte sie in Verbindung mit der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu. Als 28-Jährige trat Karolina 1929 im Kloster Oberzell ein und lernte im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten das Kochen. Dort war sie nach ihrer Erstprofess 1931 als Köchin 32 Jahre tätig. Sie erlebte die Weltwirtschaftskrise und die Zeit des Nationalsozialismus, damit verbunden Arbeitslosigkeit und Armut. Schwester Rotrude durchlebte die schwere Kriegszeit und die Bombennächte in Würzburg sowie die Nachkriegszeit mit dem Wiederaufbau der Stadt. Seit 43 Jahren lebte das älteste Mitglied der Oberzeller Schwestern in Rechtenbach im Landkreis Main-Spessart. Dort galt ihre ganze Liebe den Kindern. Generationen von Rechtenbachern verbinden mit Schwester Rotrude Kindergeschichten und Gedichte, Humor und Gottvertrauen. Über ihr eigenes Leben sagte die Franziskanerin: „Mein ganzes Leben war dienen!“ – „Der kürzeste Weg zu einem Menschen ist ein Lächeln!“ oder „Ich bin auf alle Menschen unvoreingenommen zugegangen – das war mir immer wichtig.“ Beisetzung und Requiem fanden am Mittwoch, 16. August, im Kloster Oberzell statt.
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