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An den Schwellen des Lebens

Tag der Gottesdienstbeauftragten in Schweinfurt – Liturgiereferent Dr. Stephan Steger ermutig zu einer Vielfalt der liturgischen Feiern

Schweinfurt (POW) Zu Gottesdiensten an den Schwellen des Lebens wie zum Beispiel anlässlich von Geburtstagen, Jubiläen, Lebensveränderungen und zu Gedenkfeiern hat Dr. Stephan Steger, Liturgiereferent der Diözese Würzburg, ermutigt. Beim Tag der Gottesdienstbeauftragten zum Thema „Lebenswelten Liturgie“ in Schweinfurt betonte er vor rund 160 Frauen und Männern, dass diese Liturgien auch in den jeweiligen Lebensräumen, in den Wohnungen, an den Arbeitsstätten und in der „Freizeitwelt“ gefeiert werden könnten. Durch den Ritus der Kirche, vertraute Gottesdienstteile und eingängige Symbole könnten die Menschen direkt angesprochen werden und so ihr Leben vor Gott zur Sprache bringen. „Die verschiedenen Gottesdienste einer Gemeinde fließen in der sonntäglichen Gemeindefeier zusammen und spiegeln darin die Vielfalt der Lebenswelten.“

Steger stellte die Verbindung des liturgischen Themas mit der pastoralen Situation der Diözese Würzburg her, die sich zur Zeit mit der Errichtung von Pfarreiengemeinschaften beschäftigt. Dieser Prozess werde besonders auch in der Liturgie spürbar werden, konkret bei der Frage nach der Art und der Anzahl der Gottesdienste, die in einer Pfarreiengemeinschaft gefeiert werden können.

Bei der Analyse der „Lebenswelten“ bezog sich der Referent auf die Sinus-Milieus. Das sind empirisch untersuchte Lebenswelten heutiger Menschen. Durch die Sinus-Milieu-Studie werde deutlich, dass die Kirche derzeit nur noch ein kleines Spektrum der Gesellschaft erreiche. „Trotzdem hat sie gerade mit ihrer Liturgie viel zu bieten auf dem Markt der religiösen Sinnstiftung“, betonte Steger. Gottesdienste sollten da angeboten werden, wo sie gebraucht werden. Daraus erwüchsen neue pastorale Chancen in den verschiedenen Lebensbereichen der Menschen, wenn es die Kirche wieder schaffe, näher an den gesellschaftlichen Entwicklungen zu sein. „Dabei braucht niemand Angst vor der Vielfalt oder ungleichen Situationen zu haben. Gerade in der Liturgie lässt sich jede Lebenslage zur Sprache bringen.“

Bei der anschließenden Diskussion, die Bernhard Hopf, Referent für die Wort-Gottes-Feier, moderierte, wurden die Thesen des Referates mit den unterschiedlichen Erfahrungen der Gottesdienstbeauftragten aus der ganzen Diözese zusammengebracht. Es wurde deutlich, dass es in heutiger Zeit viel Gespür für den einzelnen Menschen oder die konkrete Gruppe brauche, damit Liturgie gut gefeiert werden könne.

Am Nachmittag machten sich die Gottesdienstbeauftragten in fünf Gruppen auf eine Erfahrungsreise durch verschiedene Lebenswelten. So standen Kunst, Arbeitswelt, Krisen, Räume der Stille und Jugendwelten auf dem Programm. Durch die Erfahrungen in den einzelnen Welten wurden Möglichkeiten der liturgischen Verortung eingeübt.

Am Ende des Tages bat die Versammlung in der Abschlussliturgie um Gottes Heiligen Geist, damit die Gemeinden weiterhin zeitgerechte Formen der Liturgie für die Menschen erarbeiten und feiern können. Der von Domkapitular Helmut Gabel geleitete Gottesdienst wurde durch Prozessionen, Zeichenhandlung, Lied und Gebet in der Heilig-Geist-Kirche zum ganzheitlichen Tun aller und so zu einem Beispiel lebensnaher Liturgie.

(4006/1344)