Würzburg (POW) „Miteinander-Füreinander“ – so könnte das Konzept lauten, nach dem das Würzburger Erthal-Sozialwerk (ESW) und das Universitätsklinikum zusammenarbeiten. Auf 26 gemeinsame Jahre, in denen es beiden Einrichtungen gelang, „psychisch kranken und behinderten Menschen eine anspruchsvolle Arbeit zu bieten, mit der sie sich identifizieren können“, hat Landtagsvizepräsidentin Barbara Stamm bei einer Festrede in der Universitätsklinik am Freitag, 29. September, zurückgeblickt. Gerade in Zeiten des Sparens und knapper Mittel sei das nicht mehr selbstverständlich.
Angefangen habe alles mit der Mikroverfilmung von Patientenakten. „1988 zogen wir von der Erthalstraße in Räume der Universitätsklinik nach Grombühl um“, berichtete ESW-Geschäftsführer Bernhard Götz. Heute digitalisierten und verfilmten seine Mitarbeiter nahezu alle Patientenakten der Uniklinik. Professor Dr. Christoph Reiners, der ärztliche Direktor, gab ihnen hierfür die Note Eins: „Keiner meiner Ärzte oder Angestellten muss sich mehr in staubigen Kellern den weißen Kittel beschmutzen. In wenigen Minuten haben wir die benötigten Informationen über unsere Patienten“. Das spare Zeit und unnötige Doppeluntersuchungen. Die Angestellten des Uniklinikums sehen die Mitarbeiter des ESW ganz selbstverständlich als Kollegen an. Und auch diese fühlen sich als Mitarbeiter der Uniklinik. „Das ist das Erfolgsrezept der Zusammenarbeit“, sagte Reiners, „und ein Beispiel für gelungene Integration.“
Vor vier Monaten hat das ESW sein Angebot in der Uniklinik um ein Café erweitert. Seine vierzig Sitzplätze ziehen Patienten und Besucher auf dem Gelände der Klinik an. Nicht zuletzt wegen der freundlichen Mitarbeiter habe es sich trotz der kurzen Zeit als ein Ruhepol für alle seine Gäste etabliert, betonte Reiners.
bd (Caritas)
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