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Orientierung in unsicheren Zeiten

35 Jahre Bruder-Klaus-Kapelle in Euerfeld – Neu gestaltetes Bruder-Klaus-Meditationsrad vorgestellt

Euerfeld (POW) Vor der Bruder-Klaus-Kapelle in Euerfeld herrscht ein hastiges Hin und Her. Mitglieder des Arbeitskreises „Glaub mal!“ der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) laufen scheinbar ziellos herum, bleiben stehen, schütteln den Kopf, gestikulieren. Sie wollen damit verdeutlichen, dass wir in unsicheren Zeiten leben und oft nicht wissen, wo uns der Kopf steht oder wie es weitergehen soll. Immer wieder stünden uns Menschen oder Dinge buchstäblich im Weg, sagte Gemeindereferentin Isolde Löb beim Bruder-Klaus-Gebet am Mittwoch, 25. September. In Zeiten der Hast und des Durcheinanders sei es wichtig, sich an etwas festzumachen und Halt zu finden. Die Wort-Gottes-Feier stand unter dem Leitwort „Wo geht’s hin? – Bruder-Klaus-Meditationsrad als Hilfe für Halt und Orientierung und als Anregung für meinen Weg“. Dabei wurde auch an die Einweihung der Kapelle vor 35 Jahren durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele erinnert.

Eine Hilfe für Halt und Orientierung in unsicheren Zeiten könne das Meditationsrad von Bruder Klaus sein, sagte Landvolkseelsorger Wolfgang Scharl. Der Friedensheilige und Landvolk-Patron Klaus von Flüe habe selbst lange nach seinem Weg gesucht, ehe er seinen Platz in der Klause im Ranft fand.

Um den eigenen Weg zu finden, können auch Körperübungen hilfreich sein. Die über 30 Gläubigen aus vielen Teilen des Bistums streckten sich einmal mit weit nach oben gereckten Armen nach Gott aus, ehe sie mit ihren Händen den Boden berührten oder sich weit machten, um am Ende mit einer Geste Richtung Herz zu sich selbst zu kommen.

Die Lesung handelte von Abraham. Er gelte als Stammvater von drei Religionen, sagte Scharl. Abraham sei von Gott gerufen worden, seine Heimat zu verlassen, doch dann sei er lange Zeit umhergeirrt. Am Ende jedoch habe Gott mit ihm einen festen Bund geschlossen. Der Gottesdienst an der Kapelle war nach Scharls Worten ebenfalls in vier Schritte aufgeteilt – am Anfang das chaotische Umherirren, die Körperübung als „ich mache mich auf den Weg“, dann wie Abraham den eigenen Orientierungspunkt finden, um schließlich sich selbst und die eigene Mitte zu finden.

Als Orientierungshilfe wurde das neu gestaltete Meditationsrad vorgestellt, das vorher unter einem roten Tuch verborgen war. Der Rahmen ist nach dem Motiv von Bruder Klaus aus Holz gefertigt. Vor zwei Jahren wurden beim Bruder-Klaus-Gebet die ersten Glassteine hineingelegt. Barbara Düchs, stellvertretende Vorsitzende des KLB-Bildungswerks, hat das Rad fertiggestellt und kunstvoll mit vielen verschiedenfarbigen Glasscherben gestaltet. Scharl betonte, dass auch aus Brüchen und Stücken Neues und Wertvolles entstehen könne. Dann erläuterte er die vielfältigen Ideen, die sich hinter der Farbwahl der Glasstücke und den Symbolen des Meditationsrads verbergen.

Die KLB im Bistum Würzburg feiert jedes Jahr am 25. September, dem Gedenktag von Bruder Klaus von Flüe, einen Gottesdienst an der Bruder-Klaus-Kapelle in Euerfeld. Vorbereitet wird er vom Arbeitskreis „Glaub mal!“. Für den musikalischen Rahmen sorgte ein Gitarrentrio aus Euerfeld.

ws (POW)

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