Aus diesem Anlass erzählt in der Ausgabe des Würzburger katholischen Sonntagsblatts vom 13. Oktober eine Enkelin von ihrer mutigen Oma Ida Pfeifer, die wegen ihres Protests gegen das Nazi-Regime 1934 in Aschaffenburg inhaftiert war. „Ich habe nie wieder eine so überzeugend gute Frau getroffen“, sagt ihre Enkelin. Der Rhythmus ihrer Großmutter, einer zurückhaltenden Landfrau, sei vom Beten und Arbeiten bestimmt gewesen. Doch eines Tages handelte diese überraschend mutig: Bei der Volksabstimmung vom 19. August 1934 legte Pfeifer ihrem Wahlschein einen Zettel bei, auf dem stand: „Einen Massenmörder wähle ich nicht, nein“ – ein Hinweis auf die Morde der Nationalsozialisten im Zuge des sogenannten Röhm-Putschs kurz zuvor. Daraufhin verbrachte sie mehrere Wochen im Gefängnis. Zeitlebens konnte Pfeifer nur in Begleitung eine Wahlkabine betreten, am ganzen Körper zitternd. Ihre damalige Justizakte lagert, inklusive Protestnotiz, noch heute im Bamberger Staatsarchiv. Außerdem stellt die Kirchenzeitung die christliche Liedermacherin Stefanie Schwab vor. Am 10. November feiert sie ab 17 Uhr in Würzburg-Sankt Burkard ihr 25. Bühnenjubiläum. Liedermacherin sei nicht ihr Traumberuf gewesen. Die Spätberufene startete 1999 in der Musikgruppe „feuerstein“, da war sie bereits Mitte 30. „Wir waren fünf Frauen damals, die sich durch den Weltgebetstag der Frauen gefunden haben. Und dann haben wir angefangen, meine Lieder zu spielen.“ Über die Jahre schrumpfte die Gruppe, bis nur noch Schwab übrig war. Schwab verlangt bei ihren Auftritten keinen Eintritt, stattdessen bittet sie um Spenden für das Mädchen- und Frauensozialprojekt „Archana“ in Indien. Über 120.000 Euro hat sie bereits eingespielt.
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